KFZ-Umweltzonen in Tschechien

Umweltzonen (tsch. nízkoemisní zóny) sind geografisch abgegrenzte Gebiete, die die Zufahrt für Autos aufgrund ihrer Emissionen einschränken, mit dem Ziel, die Luftqualität in diesen Gebieten zu verbessern.

In Tschechien können Städte und Gemeinden seit 2013 sogenannte Umweltzonen bzw. Niedrigemissionszonen einrichten, um die Luftqualität zu verbessern. Trotz dieser Möglichkeit wurde bisher keine solche Zone in tschechischen Städten umgesetzt. Deshalb gibt es auch noch keine Emissions-Plakette (tsch. emisní plaketa, ekoplaketa), Stand 1/2025.

Für deutsche Touristen bedeutet das, dass sie mit KFZ < 6 t aller Schadstoffklassen (Klasse 2, 3 und 4) in alle Städte und Gemeinden in Tschechien einfahren dürfen (Stand 1/2025)

Alternative Maßnahmen zur Emissionsreduzierung

Einige Gemeinden in Tschechien verfolgen zur Emissionsreduzierung alternative Maßnahmen, die auf einer Änderung der Verkehrsorganisation basieren. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem Geschwindigkeitsreduzierungen, Anwohnerparkregelungen und Mautgebühren.

• Geschwindigkeitsbegrenzungen
  In einigen Stadtteilen werden Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt, um den Verkehr zu verlangsamen und den Schadstoffausstoß zu verringern. Diese Geschwindigkeitsbeschränkungen sollen besonders in stark bewohnten oder verkehrsreichen Gebieten die Luftqualität verbessern und die Belastung der Anwohner durch Abgase und Lärm reduzieren.
• Anwohnerparken
  Seit 2018 gibt es in Brünn ein Anwohnerparken-System, das darauf abzielt, den Parkverkehr in städtischen Wohngebieten zu regeln und den Verkehr zu reduzieren. In Prag gibt es seit 1999 eine ähnliche Regelung, bei der bestimmte Parkzonen eingerichtet wurden, in denen das Parken gebührenpflichtig ist. Die Anzahl dieser Zonen wächst stetig, und auch andere Gemeinden beginnen, das Parken in den Zentren nach Zonen zu organisieren.
• Mautgebühren
  Einige Städte erwägen die Einführung von Mautgebühren als weiteres Mittel zur Emissionsreduktion. Durch Mautgebühren wird der Verkehr in stark frequentierten Gebieten kostenpflichtig, um die Anzahl der Fahrzeuge zu verringern und die Luftqualität zu verbessern.

Schadstoffklassen

Die Schadstoffklassen sollen sich nach Einführung der Umweltzonen in Tschechien nach dem europäischen Vorbild richten und aus drei Arten bestehen: Schadstoffklasse EURO 2 (rote Emissions-Plakette), Schadstoffklasse EURO 3 (gelbe Emissions-Plakette) und Schadstoffklasse EURO 4 (grüne Emissions-Plakette). In jedem Fall werden die Plaketten aus anderen europäischen Ländern in Tschechien akzeptiert werden.

Verkehrszeichen für Umweltzone in Tschechien

Eine Umweltzone erkennt man an einem Verkehrszeichen, auf dem die für die Einfahrt erforderliche Plakette dargestellt ist. Das Ende der Umweltzone wird wiederum mit dem entsprechenden Verkehrszeichen versehen. Fährt man ohne Emissionsplakette in eine Umweltzone hinein, kann eine Geldbuße von 1.500 – 2.500 Kč (ca. 60-100 Euro) fällig werden.

Fahrverbotszonen

Die Hauptstadt Prag hat als bisher einzige Stadt in Tschechien eine Umweltzone für LKW über 6 t und Autobusse. Daher ist für eine Einfahrt nach Prag mindestens die Euro 3-Norm erforderlich. Für die Prager Altstadt (= Prag 1) benötigen Reisebusse die Euro 4-Norm und zusätzlich eine Einfahrtsgenehmigung für die Einfahrt in eine Zone mit Verkehrsbeschränkungen.

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